BRAZILIAN JIU JITSU

Verein: David Raxhon trainiert Groß und Klein im Brazilian Jiu Jitsu  

„Keine Schläge, keine Tritte“ 

David Raxhon und seine Frau Lynn Janssen haben sich ihren Traum erfüllt und unterrichten seit letztem Jahr Brazilian Jiu Jitsu im Sportzentrum Kelmis. Das sportbegeisterte Paar investiert seine ganze Zeit und viel Geld in sein Hobby – „das ist es uns wert“, sagen die beiden dazu. Dreimal in der Woche fahren sie für ihr eigenes Training nach Düren, an zwei Tagen trainieren sie Erwachsene und Kinder. Ein strammes Programm, doch das stört das Paar nicht, im Gegenteil. Es sind die Kleinigkeiten, die Brazilian Jiu Jitsu von anderen Kampfsportarten unterscheidet, die die beiden begeistern. 

Der Sport ist unser Leben geworden“ 

Schon seit vielen Jahren trainiert David Raxhon Brazilian Jiu Jitsu (BJJ), eine Kampfsportart, die, wie der Name schon sagt, ihren Ursprung in Brasilien hat. Brutale Schläge und Tritte sieht man bei diesem Sport nicht auf der Matte. Gemeinsam mit seiner ebenso sportbegeisterten Frau Lynn Janssen hat sich der 34-Jährige einen Traum erfüllt und unterrichtet nun selbst BJJ im Sportzentrum Kelmis. 

Dass David Raxhon aus Hergenrath ein Herz für Kinder hat, merkt man schnell. Wie an jedem Dienstag trainiert er seine Kindergruppe im Kelmiser Sportzentrum im Brazilian Jiu Jitsu. Geduldig, aber bestimmt leitet er die Kinder an, die eifrig dabei sind. „Bei so vielen Kindern kann das Training schonmal anstrengend werden. Da muss man ein strammes Programm haben, damit die Kinder nicht abgelenkt werden und konzentriert bleiben”, lacht der 34-Jährige. Dass ihm die Arbeit Freude bereitet, merkt man sofort.

„KEINE TRITTE, KEINE SCHLÄGE“, ERKLÄRT LYNN JANSSEN

Vorkenntnisse brauchen Interessierte nicht, um bei David Raxhon in den Kampfsport einzusteigen. In seinen Trainingseinheiten trainieren jeweils Erwachsene oder Kinder bis etwa 14 Jahren. BJJ unterscheidet sich dabei in einigen Aspekten von vielen anderen Kampfsportarten. „Es gibt keine Tritte, keine Schläge ins Gesicht”, beschreibt seine Frau Lynn Janssen, die ihn bei den Trainingseinheiten unterstützt. Es sei ein respektvoller Kampfsport, bei dem Achtung voreinander und Freundlichkeit eine große Rolle spielen. „Nach jedem Kampf umarmen sich die beiden Kämpfer, erweisen sich somit eine Art Respekt. Es gibt viel Austausch, man lernt voneinander”, skizziert die 35-Jährige. Ihr Mann erklärt: „Es geht viel weniger um Gewalt als darum, den Gegner durch Technik und Geschick zu Boden zu bringen. Man wird im Kampf nicht brutal K.O. geschlagen, das macht natürlich einen ganz anderen Umgang miteinander möglich. Außerdem bleiben Teilnehmer in Wettkämpfen immer in ihrer Gurtklasse, und es wird nach Alter und Gewicht geordnet. Man muss also nicht damit rechnen, dass man einem viel erfahreneren oder schwereren Gegner gegenübersteht.” Dabei seien Teilnahmen an Wettbewerben für die Mitglieder des Vereins kein Muss: „Wir fahren zu den Meisterschaften. Wer Lust hat, kann uns begleiten, wer keine Lust hat, der trainiert eben für sich selbst und seine Fitness. Beides ist super. Da gibt es überhaupt keinen Druck, das muss jeder für sich selbst entscheiden.” Er selbst sei aber der Wettbewerbstyp, er liebt den Nervenkitzel. Das sportliche Paar, das aktuell in Astenet wohnt, hat bereits an Meisterschaften in halb Europa teilgenommen Noch vor wenigen Wochen hat Lynn Janssen bei den Europameisterschaften in Paris den zweiten Platz belegt. Sie selbst sei durch ihren Mann zum Sport gekommen. „Man ist ja immer dabei, und das Hobby nimmt auch sehr viel Zeit in Anspruch. Irgendwann ergibt es sich, dass man selber Lust bekommt, mitzumachen”, erzählt die junge Mutter. Die beiden gehören dem deutschen Verein BSD e.V. an. mindestens dreimal in der Woche fahren sie für ihr eigenes Training zum Standort nach Düren. Dort trainieren sie bei Schwarzgurt Gustavo Guimaraes Vossen, der den Verein ins Leben gerufen hat. Die weite Fahrt „geht natürlich ganz schön ins Geld, aber das ist unser Hobby, das ist es uns wert”, sagt Raxhon dazu. Seine Frau stimmt ihm zu: „Ich könnte mir nicht mehr vorstellen, jeden Abend nach der Arbeit zu Hause auf der Couch zu sitzen. Der Sport ist wirklich unser Leben geworden.” Mit der Zugehörigkeit bei BSD e.V. kommt auch die Angliederung an „Karkará”. Raxhon erklärt: „Das ist unser Team, dem wir angehören, das gibt es überall auf der Welt. Unter diesem Namen fahren wir auf Turniere. Innerhalb dieses Teams sind die Mitglieder wie eine Familie. Egal, wo wir auf Reise sind, wir können uns immer mit den anderen vernetzen, haben Anschluss. Man bekommt dadurch sogar Schlafmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, und wenn es nur die Trainingshalle vor Ort ist.”

EIN WEGWEISER, DER DAS SELBSTBEWUSSTSEIN STÄRKT

Das Familiäre und das Zugehörigkeitsgefühl gehören für das Paar zu den schönsten Aspekten des Sports. Sie sehen BJJ nicht nur als Kampfsport, der den Körper fit macht, sondern auch als Wegweiser für die innere Einstellung, der das Selbstvertrauen von Klein und Groß stärkt. Das möchten die beiden Sportler an ihre Schüler weitergeben: „Ich möchte die Kinder von der Straße holen”, sagt Raxhon und erzählt: „In meiner Jugend habe ich selbst viel Blödsinn gemacht. Mit dem Sport möchte ich den Kindern und Jugendlichen eine Alternative geben und ihnen einen besseren Weg zeigen.” David Raxhon und Lynn Janssen haben selbst eine Tochter und einen Sohn. Jace (5) trainiert schon begeistert bei seinen Eltern. Tochter Nova (2) ist derweil noch zu klein, um richtig mitzukämpfen. Die beiden Sportler gehen aber davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch sie auf der Matte steht: „Die Kinder wachsen damit auf, sie kennen es ja von uns nicht anders. Da bleibt es nicht aus, dass sie selbst irgendwann mitmachen möchten”, lacht Raxhon. Hauptberuflich sind die jungen Eltern noch anderweitig beschäftigt, der Sport bleibt vorerst eine Nebenbeschäftigung. Raxhon erklärt: „Das geht nicht so schnell, und man braucht viele Mitglieder, um davon leben zu können. Aber wenn es irgendwann klappen könnte, hauptberuflich als Trainer zu arbeiten – das wäre natürlich ein Traum für uns.”

Mehr Informationen gibt es per E-Mail unter kontakt@bsv-eastbelgiumbjjkelmis.com