TISCHTENNIS

Seit mehreren Jahrzehnten
wurde im belgischen Tischtennis
das gleiche Klassierungssystem
genutzt, um den Spielern ein individuelles Niveau zuzuordnen. In
diesem Jahr gibt es jedoch eine
Erneuerung in Form eines
zahlenbasierten Systems.
Seit Beginn des offiziellen
Tischtennissports in Belgien gab
es ein System, welches die
Spieler, abhängig von ihrem
spielerischen Können, in bestimmte Klassierungen unterteilt. Diese Klassierungen wurden
unterteilt in jeweils einen Buchstaben gefolgt von einer Zahl. Zu
Beginn gibt es das Niveau «NC»,
welches Neueinsteigern gegeben
wurde und für «noch nicht
klassiert» steht.
Darauf folgte das D6-Niveau,
welches damals das niedrigste
Niveau war. Die aufsteigenden
Klassen waren jeweils derselbe
Buchstabe, aber um zwei höher,
also D4, D2 und D0. Sobald die
Zahl 0 erreicht wurde, wurde zum
nachfolgenden Buchstaben C und
anschließend zu B gewechselt. Es
existiert ebenfalls das Niveau A,
welches besonderen Regeln unterliegt. Diese Klassierung ist für
die 20 besten Spieler reserviert.
Dabei wird von A20 auf A1
heruntergezählt und jedes A-Niveau wird nur für einen Spieler
vergeben. Somit ist zum Beispiel
der Spieler mit der A17-Klassierung die Nummer 17 der
belgischen Rangliste im Tischtennis.
Vor ungefähr 20 Jahren wurde
jedoch eine weitere Stufe
eingefügt, nämlich das E-Niveau.
Dieses folgt denselben Regeln wie
die Niveaus der Buchstaben D, C
und B und ordnet sich vor dem
Buchstaben D ein. Somit war E6
die neueste, niedrigste Klassierung. «Der Grund für die
TISCHTENNIS
Neues Klassierungssystem
Erweiterung des Klassierungssystems lag zum einen an der
immer größer werdenden Anzahl
an aktiven Spielern und zum
anderen, um die Stärke der
Spieler besser differenzieren zu
können. Es gab früher nämlich
oft große Schwankungen zwischen dem Können zweier
Spieler, welche dasselbe Niveau
hatten. Daher wurde vom
offiziellen Tischtennisverband
die E-Klassierung für alle
eingeführt», erklärt Roland
Derwall, Vorstandsmitglied des
TTC Raeren, den Grund für die
damalige Änderung des Klassierungssystems.
Das große Problem an den
Klassierungen ist jedoch, dass
diese nur einmal zu Beginn der
neuen Saison beziehungsweise
nach dem Ende der vorherigen
Saison aktualisiert wurden. Da
sich Spieler jedoch im Laufe der
Meisterschaft stetig verändern,
manche machen riesige Fortschritte, andere hingegen erleben ein Tief, ist das Niveau auf
dem Papier nicht immer aussagekräftig. Diesem Problem
sollte das vor drei bis vier Jahren
eingeführte Elopunktesystem
entgegenwirken. Dabei handelt
es sich um eine Punktzahl, welche sich nach jedem gewonnenen Spiel erhöht und nach
jedem verlorenen Spiel sinkt,
abhängig von der Punktzahl des
Gegners. Dadurch sollte die aktuelle Stärke des Spielers widergegeben werden. Diese Punktzahl hatte jedoch keine Auswirkung auf die Änderung des
Klassements am Ende der Saison.
Dieses Jahr gab es allerdings die
größte Änderung seit langem
beim Klassierungssystem. Es
wurde das «Classement Numérique» eingeführt. Dieses
System soll für mehr Transparenz sorgen und ebenfalls klar
zeigen, wann ein Spieler ein Niveau auf- oder absteigt. Für jedes Niveau wurde eine feste
Punktezahl bestimmt, welche das
Klassement wert ist. So wurden,
um einige Beispiele zu nennen,
für E6 125 Punkte, für D0 825
Punkte und für C2 1250 Punkte
festgelegt. Sobald ein Spieler
diese Punktzahl über-schritten
hat, ist er diese Klas-sierung wert
und würde am Ende der Saison
dorthin aufsteigen. Dasselbe gilt
aber auch in die andere Richtung.
Sollte jemand unter diese
Punktzahl fallen, sinkt er im
Klassement.
Beim «Classement Numérique»
werden die Punkte generiert,
indem ein Spiel gewonnen oder
verloren wird und ist abhängig
von der Punktzahl des Gegners.
Sollte der Gegner zum Beispiel
über 400 Punkte mehr haben,
gewinnt der Spieler 40 Punkte
und sein Gegner verliert 32
Punkte. Sollte das Spiel mit dem
Sieg des Gegners enden, würde
keiner der Spieler Punkte gewinnen oder verlieren, da der Unterschied in den individuellen Fähigkeiten zu groß ist. Es müssen
auch noch die Umstände des
Spiels berücksichtigt werden,
nämlich ob es sich dabei um ein
Turnier- oder ein Meisterschaftsspiel handelt. Sollte das Spiel
also in der 6. bis 2. Provinzklasse
stattfinden werden die Punktzahlen mal 0,85 genommen. Somit würde der Spieler am Ende
nur 34 Punkte plus bekommen
und sein Gegner nur 27 Punkte
verlieren. In der 1. Provinzklasse
müssten die Punkte hingegen
mal 0,9 genommen werden und
in der Superdivison sogar mal
2,2.
Das C0-Niveau ist das letzte
Klassement mit einer festen
Punktzahl, da festgelegt wurde,
dass nur die tausend besten
Spieler in Belgien eine BKlassierung erhalten werden.
Daher variiert der zu erreichende
Wert täglich und liegt aktuell bei
ungefähr 1560 Punkten. Dieses
Prinzip zieht sich auch in den
höheren Klassierungen weiter. So
sind die Spieler von Platz 500 bis
225 B4, von 225 bis 75 B2 und
von 75 bis 20 B0. Danach folgen
nur noch die A-Klassierungen.

«Classement Numérique»
die größte Änderung seit Jahren