FUSSBALL

Fußball – 2. Provinzklasse C: Kelmis B reist nach dem Scharis-Rücktritt zum KFC Amel  

Schwierige Aufgabe   in unruhigen Zeiten  

Nach dem Rücktritt von Yannick Scharis hält Guillaume Pigarella zumindest interimsweise bei Kelmis B die Zügel in der Hand.

Dienstag gab er erst das Training, noch am selben Abend stand Yannick Scharis dann nicht mehr an der Spitze der Union Kelmis B. Sein Rücktritt kam für die Mannschaft, aber auch für Co-Trainer Guillaume Pigarella, der jetzt als Interimstrainer fungiert, überraschend. Viel Zeit zum Sammeln hatte niemand, denn bereits am Samstagabend (20 Uhr) geht es zum gut aufgelegten Tabellenfünften nach Amel. 

Nach zwei Spielen noch als einzige Mannschaft mit zwei Siegen, geriet die zweite Garde des RFC Union Kelmis danach ins Straucheln. Es folgten vier Niederlagen in vier Spielen. Sicherlich Grund genug, um gewisse Punkte in Frage zu stellen – aber auch Grund genug für drastische Entscheidungen? Für Yannick Scharis ja, denn er verließ gut fünf Tage vor dem Aufeinandertreffen mit Amel seinen Posten als T1. Äußern wollte er sich öffentlich dazu nicht.

Als Übergangslösung übernimmt Guillaume Pigarella, der vorher als Co-Trainer unter Scharis fungierte: „Für mich und auch einen Teil der Mannschaft war es eine große Überraschung. Wir haben uns aber nur kurz zusammengesetzt und Donnerstag ein gutes Training hingelegt. Die Situation ist jetzt eine große Herausforderung aber auch eine Chance.“

Eine Chance für die Mannschaft als Ganzes, aber auch für jeden Einzelnen, sich neu zu beweisen. Für Pigarella, der bereits die Kelmiser Damenmannschaft erfolgreich aus der 2. in die 1. Provinzklasse geführt und dort gehalten hatte, ist es eine Bewährungsprobe: „So wurde es mir auch kommuniziert. Das ist eine Interimslösung, deswegen liegt für mich der Fokus noch mehr auf dem kommenden Spiel.“

Da erwartet seine Truppe mit Amel ein Kollektiv, dass den Anschluss zur Spitzengruppe der 2. Provinzklasse C nicht nur hält, sondern mit einem spektakulären Sieg gegen Lambermont-Rechain sogar unterstreicht. Drei Treffer in der Schlussviertelstunde machten in der Vorwoche aus einem 1:3 ein 4:3 aus Sicht der Modafferi-Elf, die gut gewappnet am Samstagabend die drei Punkte in den heimischen vier Wänden behalten will. „Wir haben die Chance, an die Tabellenspitze zu springen – selbst wenn es nur für eine Nacht ist, finde ich das eine sehr gute Motivation“, beschreibt Fortune Modafferi die Ambition mit einem Augenzwinkern.

In Amel ist die Stimmung insgesamt sehr gut, die Ausfälle, die seit Saisonbeginn doch sehr präsent sind, fangen die jungen eigenen Spieler gut auf – und die Ergebnisse folgen: „Ich bin sehr zufrieden, vor allem weil wir das hauptsächlich mit eigenen Kräften schaffen.“

Was er von Kelmis erwarten soll, weiß der Trainer der Ameler derweil gar nicht: „Normalerweise schaue ich mir die Konkurrenz immer vorher an, diesmal gab es dazu aber nicht die Möglichkeit. Zusätzlich gab es den Trainerwechsel, und da weiß man nie, wie Mannschaften reagieren: Manche treten komplett enthemmt und bärenstark auf, andere komplett verunsichert. Wir haben uns ganz normal vorbereitet und auf uns geschaut, wir sind also bereit.“

Pigarella weiß allerdings sehr genau, was seine Kelmiser erwartet: „Tempo, Körperlichkeit, ein sehr direktes Spiel, wie bei so vielen anderen Mannschaften in der Serie. Noch fällt es uns schwer, damit vernünftig umzugehen, Ziel muss es also sein, uns auf unsere Stärken zu besinnen.“ Dabei soll das Spiel der Union direkt bleiben, aber etwas flacher werden. Wenige Ballkontakte und schnelle Entscheidungen der zweifelsohne technisch begabten Mannschaft sollen für mehr Gefahr sorgen. Zusätzlich muss dann aber auch an der Fehleranfälligkeit hinten gearbeitet werden, die sich beispielsweise vor zwei Wochen gegen Rocherath direkt gerächt hat.

2. Division Amateure: William Belle und Sacha Cornet schießen die Union zum Sieg gegen Ganshoren  

Kelmis zeigt die erhoffte Reaktion 

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Jordan Remacle hatte Mentalität und Einstellung gefordert, seine Kelmiser haben geliefert. Mit 2:0 bezwangen sie am Samstagabend den FC Ganshoren und zeigten sowohl eine Reaktion auf die jüngste Niederlage gegen Acren-Lessines (1:3), als auch auf den eher schwachen Saisonstart generell.

„Meine Nachricht an die Mannschaft war klar: Nur wer sich für dieses Trikot aufreibt, spielt“, wiederholte der Ex-Profi vor dem Anpfiff, was er bereits Ende der Trainingswoche als Marschroute ausgegeben hatte. Dabei machte er auf der Suche nach Verbesserungen vor sich selbst keinen Halt, ließ gegen Ganshoren ein 4-4-2 mit Raute spielen, unter anderem um Stürmer William Mauclet zu entlasten. „Ich bin ein Fan des 4-3-3, aber wenn du damit nur acht von 18 Punkten holst, musst du irgendwann die Qualitäten deines eigenen Teams besser nutzen.“

Union Kelmis FC Ganshoren 

2 0

Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit trug die Umstellung Früchte. William Belle verwertete einen Seitenwechsel über das gesamte Spielfeld (das in Kelmis bekanntlich extrem groß ist) zum 1:0 (53.). Eine Viertelstunde später nutzte Sacha Cornet eine unübersichtliche Situation im Ganshorener Strafraum, um mit dem 2:0 den Deckel auf die Partie zu schrauben.

„Schon die ganze Saison über sind wir in der zweiten Halbzeit physisch noch gut dabei. Hier zahlt sich unsere harte Vorbereitung aus, selbst in den Schlussminuten waren wir weiter präsent. Mit ein bisschen mehr Cleverness in den Umschaltmomenten hätten wir das Ergebnis noch nach oben treiben können“, freute sich Jordan Remacle an einem Abend, an dem einige Rädchen wieder ineinandergriffen. Und an dem sowohl Bradley Mobi als auch Sive Mbuaki aus der B-Mannschaft zum Einsatz kamen. Mit ihrem dritten Saisonsieg sprang die Union Kelmis auf den zehnten Tabellenplatz.